Dr. med. Astrid Kohl

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Lokoregionale bzw. Lokale Hyperthermie

Ich kann eine lokoregionale Tiefenhyperthermie in meiner neuen, kleineren Praxis nicht mehr anbieten. Es gibt aber inzwischen verschiedene Praxen, die diese Therapie auch in Berlin anbieten.

Bei der lokoregionalen Tiefenhyperthermie wird, im Gegensatz zur Ganzkörperhyperthermie, nur das behandelte Gewebe bzw. Organ bis maximal 42° überwärmt.

Wärmebehandlung: Therapieverfahren und Wirkmechanismus

lokale HyperthermieDie künstliche und mit physikalischen Mitteln von außen angewandte  Elektro-Hyperthermie bedient sich elektromagnetischer Wellen mit einer Frequenz von 13,56 MHz. Dabei liegt der Patient auf einer speziellen Liege zwischen zwei aktiven Elektroden. Die Therapie bewirkt im Gewebe eine Erhöhung der Kerntemperatur bis 42° C. Im Temperaturbereich von 40° – 42° C kommt es zu einer Veränderung der Zellmembran. Um sich vor dem Zelltod zu schützen, bilden Tumorzellen auf ihrer Oberfläche sogenannte Hitzeschockproteine aus. Durch diese Proteine werden die Zellwänden des Tumors an der  Oberfläche verändert. Dadurch verliert die Tumorzelle „ihre Tarnung“ und kann von Immunzellen erkannt und bekämpft werden. Gesunde Zellen werden bei diesem Verfahren nicht beeinträchtigt, weil sie im angewendeten Frequenzbereich nicht reagieren.

Eine Therapiesitzung dauert ca. 1 Stunde und ist in der Regel nicht belastend. Die Häufigkeit der Anwendung ist abhängig von der Art des Tumors, der individuellen Krankheitssituation und den durchgeführten schulmedizinischen Therapien.

Hyperthermie als Ergänzung zur Chemotherapie

Die wichtigsten positiven Effekte sind auf erhöhte Durchlässigkeit der Zellmembranen, die erhöhte Konzentration von Arzneimitteln im Tumor, eine gesteigerte Durchblutung und eine wahrscheinlich beschleunigte Reaktionsrate der Chemotherapie zurückzuführen.

Hyperthermie als Ergänzung zur Bestrahlung

Verschiedene Mechanismen sind für den Effekt der Hyperthermie mit der Strahlentherapie verantwortlich. Die Zellen werden hitzeempfindlicher. Es kommt zu einer erhöhten Durchblutung, die zu einer gesteigerten Sauerstoffversorgung des Gewebes und damit erhöhte Strahlensensibilität führt. Sie verstärkt die zelltötenden Strahleneffekte.

Die Wirksamkeit dieser schulmedizinischen Standardtherapien wird somit durch die Kombination mit einer Hyperthermiebehandlung verstärkt. Immer  sollte eine individuelles Konzept in enger Zusammenarbeit mit Onkologen erfolgen.

Anwendungsindikationen der lokoregionalen Hyperthermie

  • Zellveränderungen  in der Prävention
  • Tumorerkrankungen vor allem bei lokal begrenzten oberflächlichen und bei tiefer liegenden Tumoren und Metastasen

Beispiele:

Brustkrebs, Dickdarmkrebs, Hautkrebs, Bronchialkarzinom, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Bindegewebstumoren, Blasenkarzinome, Prostatakarzinom, Eierstockkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Hodenkarzinome, Zervixkarzinom, Glioblastom, Hirntumoren, Kopf-Hals-Tumoren, Hodgkin- und Non-Hodgkin-Lymphome, Lebermetastasen, Lungenkrebs, Kolorektale Karzinome, Lymphdrüsenkrebs, Malignes Melanom, Ösophaguskarzinom, Rektumkarzinom, Speiseröhrenkrebs, Weichteilsarkome.